Das Haus der Luftsportjugend unterwegs nach Dessau

Vom 24.08.2018 bis zum 26.08.2018 war es mal wieder soweit – das Landesjugendvergleichsfliegen in Sachsen-Anhalt fand auf dem Hugo-Junkers Flugplatz in Dessau statt. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb für junge Segelflieger, auf dem sie ihr Können in verschiedenen Übungen unter Beweis stellen können. Die drei besten Piloten dürfen dann ein paar Wochen später zum Bundesjugendvergleichsfliegen fahren und dort gegen die besten drei Piloten der anderen Bundesländer antreten.

Dieses Jahr haben wir als Haus der Luftsportjugend auch wieder mit drei Piloten am Landesjugendvergleichsfliegen teilgenommen. Mirjam Großmann, Marvin Reis und Max Wäldrich haben uns in Dessau vertreten. Zusammen mit einem großen Helferteam haben wir am Freitagvormittag unseren Schuldoppelsitzer, eine ASK 21, in den Anhänger gepackt und haben uns auf den Weg nach Dessau gemacht.

Dort angekommen, ging es erstmal ans Zelte aufbauen und Camp einrichten, schließlich wollten wir drei Tage bleiben. Nebenbei konnten wir schon die „einheimischen“ Segelflieger und die ersten Konkurrenten kennenlernen. Anschließend ging es ans Aufrüsten unserer „Stürzi“, der ASK21, denn wir sollten noch unsere Einweisungsstarts absolvieren, da der Hugo-Junkers-Flugplatz für uns ein unbekannter Platz war. So bekam jeder Pilot einen Start mit Fluglehrer und einen alleine um die Platzverhältnisse kennen zu lernen. Abends wurden die Flieger in die Halle gebracht und man konnte sich beim gemütlichen Beisammen sein besser kennenlernen und auf den nächsten Tag freuen.

Der entscheidende Tag kam mit vielen Wolken und kühlen Temperaturen daher, aber davon lässt sich ein Segelflieger nicht unterkriegen. Der Ablauf ist so, dass jeder der 13 Teilnehmer insgesamt drei Flüge absolvieren muss, bei denen verschieden Aufgaben aus der Ausbildung gefordert werden. Die Flüge werden von einer Jury aus mitgereisten Fluglehrern anonym bewertet, wobei sowohl der Start, die Übung und die Landung beurteilt werden. Bei schlechter Ausführung oder Fehlern gibt es Strafpunkte, sodass am Ende derjenige gewinnt, der die wenigsten Punkte gesammelt hat.

Marvin Reis musste gleich als erster ran, ihm folgten Max Wäldrich als sechster und Mirjam Großmann als elfte Starterin. Seil straff, fertig, frei! Und die ASK21 war in der Luft. Alle drei flogen die Übung sehr souverän und sind sauber wieder auf dem Platz gelandet. Zwischendurch gab es eine kurze wetterbedingte Zwangspause, da ein Regengebiet das Fliegen unmöglich machte. Aber nichtsdestotrotz war um 19 Uhr der letzte der Wertungsflüge absolviert und man konnte die Flieger wieder in die Halle bringen. Aber die Piloten mussten dann nochmal ran, es wurde noch ein kurzer Theorietest geschrieben. Anschließend wurde es wieder gemütlich, beim Abendessen und Zusammensitzen wurde viel geredet, gelacht und Fliegergeschichten ausgetauscht.

Sonntag gab es dann die Siegerehrung, unsere Piloten belegten die Plätze 7 (Mirjam Großmann), 9 (Marvin Reis) und 11 (Max Wäldrich). Nach der Siegerehrung durften die Helfer auch nochmal fliegen, als Belohnung. Dann hieß es schon wieder Abschied nehmen, „Stürzi“ wieder in den Hänger packen, das Camp abbauen und dann Abfahrt nach Laucha.

Es war ein tolles Wochenende mit vielen neuen Erfahrungen, neuen Flugzeugtypen und neuen Freunden. Auch wenn sich von uns keiner fürs Bundesjugendvergleichsfliegen qualifizieren konnte, drücken wir den drei Piloten die Daumen für das Wochenende vom 20.9. bis zum 23.9. und hoffen auf ein gutes Ergebnis für Sachsen-Anhalt!

Namen der Personen auf dem Bild von links beginnend:
Vor dem Flugzeug:
Nils Becker, Josephine Hündorf, Tatiana Ochs, Marvin Reis, Max Wäldrich, Mirjam Großmann
Hinter dem Flugzeug:
Christopher Polley, Chris Kreutzer, Benjamin Schmid, Theresa Schmid

Exklusivste Studienfahrt verging wie im Fluge

Die Eichenschule in Scheeßel hat in Ihrem Jahrbuch 2015/2016 einen sehr schönen Artikel über eine Studienfahrt in das Haus der Luftsportjugend veröffentlicht. Mit freundlicher Genehmigung dürfen wir den Beitrag hier veröffentlichen:

Am Nachmittag des 29.Mai 2016 (Sonntag) startete bei Starkregen eine Gruppe von drei (!!!) Schülern und einem Lehrer mit dem VW-Bus der Eichenschule in Richtung Laucha an der Unstrut.

Nach ca. 4:30 Stunden Fahrt erreichten wir gerade noch rechtzeitig zum Abendessen unsere Unterkunft am Haus der Luftsportjugend. Im Teilnehmerbeitrag waren Unterkunft, Vollverpflegung, Fahrtkosten (An/Abreise und Ausflüge) sowie eine Pauschale für alles auf dem Flugplatz enthalten.

Jeden Tag war das Frühstück von 8:00 bis 9:00 Uhr angesetzt, danach gab es eine kurze Besprechung über das Wetter und alles, was für den jeweiligen Tag geplant war.

Bis zum Abendessen gegen 18:00 Uhr verbrachten wir, bis auf das Mittagessen, den gesamten Tag auf dem Flugplatz, wenn das Wetter entsprechend gut war. Die wenigen Regenstunden konnten wir uns mit Ausflügen zu verschiedenen Zielen in der Umgebung vertreiben. Wir entschieden uns für einen Besuch der Himmelsscheibe in Nebra und einen Bowling-Abend in Naumburg.

Am ersten Tag bekamen wir eine gründliche Einweisung in das Schulungsflugzeug, eine ASK 21, sowie in Verhalten und Sicherheit auf dem Segelflugplatz.

Aufgrund der sehr überschaubaren Gruppengröße konnten wir bereits am ersten Tag jeder mehrfach starten. Dabei konnten wir uns in Begleitung eines Fluglehrers, häufig Herr Beneke, langsam von „einfach nur mitfliegen zur Gewöhnung“ zu „etwas mitlenken“ am ersten Tag und dann weiter zum selbstständigen Fliegen steigern.

Die jeweils zwei am Boden verbliebenen von uns bildeten zusammen mit Helfern des Hauses der Luftsportjugend die Flugplatzmannschaft und übernahm Aufgaben des Startschreibers wie Flugfunk und Flugtagebuch schreiben. Aber auch das Bereitlegen der Windenseile zum Hochziehen der Flieger und das Zurückholen der gelandeten Flugzeuge gehörte dazu.

Am Ende des Tages mussten noch die eingesammelten Insekten vom Flugzeug abgeschrubbt werden und die ASK 21 danach per „Flugzeugmikado“ in die Halle mit den anderen Flugzeugen geschoben werden.

Die in Laucha angesammelten Flugstunden und Einweisungen können bei Interesse dem Segelflugschein angerechnet werden.

Wir als Teilnehmer sind zu dem Entschluss gekommen, dass Laucha genau das richtige Studienfahrtsziel für uns war, denn Städtereisen würden wir ohnehin noch (als Urlaub o.ä.) machen. Eine Woche Segelfliegen ist etwas besonderes, was man nicht „einfach so“ unternimmt und war damit ein einzigartiges Erlebnis.

Matthias Kröger, Fabian Frenzel, Frederic Munko